Aluminium ist das häufigste Metall in der Erdkruste. Im Vergleich zu anderen Metallen ist Aluminium hingegen noch nicht lange bekannt – seine Herstellung gelang erstmals mittels einer chemischen Reaktion im Jahre 1808.
Aluminium wird seit den Anfängen seiner Verwendung als Hightech-Material eingesetzt, wenn es auf Gewichtsersparnis bzw. Leichtbau bei gleichzeitig hoher Haltbarkeit ankommt. Es ist aus der Raumfahrt sowie dem Flugzeug- und Automobilbau nicht mehr wegzudenken und hat maßgebliche Innovationen erst möglich gemacht. Insbesondere ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts trat Aluminium seinen Siegeszug in der Innenarchitektur und im Design an: Sein technologischer Nimbus gepaart mit der silbern schimmernden Oberfläche eröffnete ein neues Verständnis im Umgang mit Metallen im Interieur Design. Bei FSB nahm dies mit den Entwürfen Johannes Potentes in den 1950er Jahren seinen Anfang. Noch heute ist unsere damals gewonnene Expertise in der Aluminiumverarbeitung die Basis aller FSB-Griffprogramme aus diesem wunderbaren Material.
Aluminium ist ein Leichtmetall (Dichte 2,699 g / cm 3 ). Der Schmelzpunkt liegt bei 660° Celsius. Zugegeben, bei der Erstgewinnung muss relativ viel Energie aufgewandt werden. Diese Energiebilanz wird aber durch die vielen positiven Eigenschaften im Gebrauch und im Recycling ausgeglichen. Der Energiespareffekt bei der Wiederaufbereitung beträgt gegenüber der Erstgewinnung fast 95 %. Und Aluminium kann wieder und wieder aufbereitet werden, und zwar ohne Verlust.
Es fasst sich sehr angenehm an, vor allem deshalb, weil sich das Leichtgewicht unter den Metallen besonders gut der Umgebungstemperatur anzupassen weiß. FSB verarbeitet nur reine Hüttenlegierungen nach DIN 1725 mit den folgenden Werkstoffnummern:
AlMg3: | Werkst.-Nr. 3.3541.02 |
AlMg1: | Werkst.-Nr. 3.3315 |
AlMgSi0,5: | Werkst.-Nr. 3.3206 |
Nach der mechanischen Bearbeitung wird die Oberfläche durch Eloxieren geschützt.
FSB setzt beim Eloxieren das Standard-GS-Verfahren ein. „G“ steht für Gleichstrom und „S“ für Schwefelsäureelektrolyt. Die in diesem Standardverfahren aufgebaute Oxidschicht ist ca. 10 μm dick. Die Schichthärte beträgt bis 350 kp/mm 2 (Vickers), entsprechend 2.500 bis 3.500 N/mm 2 . Die silberweiße Oxidschicht kann zur Erweiterung der Gestaltungsmöglichkeiten eingefärbt werden.
FSB wendet zwei Arten der Einfärbung an:
- Färbung an der Oberfläche und im mittleren Bereich der Oxidschicht durch Tauchfärbung, auch Absorptionsverfahren genannt. Hierbei wird das zunächst silberweiß anodisierte Aluminium chemisch in organischen und anorganischen Farbstofflösungen eingefärbt. Der Lichtechtheitswert liegt bei 6 bis 7.
- Färbung am Grund der Poren der Oxidschicht. Hierbei werden Metalle elektrolytisch unter Verwendung von Wechselstrom in die vorher silberweiß erzeugte Oxidschicht eingelagert. Man spricht auch vom Zweistufen-Verfahren. Die Lichtechtheitswerte liegen bei 7 bis 8.
Nach der Einfärbung erfolgt ein Verdichten der Oberfläche. Hierdurch werden Korrosionsbeständigkeit sowie Licht- und Wetterbeständigkeit der Färbung im Rahmen der angegebenen Werte gewährleistet. Grundsätzlich braucht der Werkstoff Aluminium nicht gepflegt zu werden. Diese künstlich erzeugte Eloxalschicht schützt das Aluminium. Schmutzflecken können mit Wasser und einem weichen Tuch entfernt werden.
Beim täglichen Gebrauch können Aluminiumoberflächen durch härtere Materialien abgeschliffen oder verletzt werden. Typisch sind z. B. Kratzer durch Fingerringe. Diese „Verletzungen“ der Aluminiumoberfläche beeinträchtigen eventuell den ästhetischen Anblick, haben aber keinen Einfluss auf die Funktion. Viele Anwender schätzen diese Patina des Gebrauchs sogar.
Bitte beachten Sie, dass die Beschlaglösungen der Griffprogramme 1001, 1003, 1004, 1102, 1163, 1183 und 1222 sowie die zugehörigen Knöpfe (0811, 0812, 0833, 0873) nur in Aluminium FSB 0105 lieferbar sind.
Der natürliche Farbton des Werkstoffes Aluminium ist Natursilber (FSB 0105). Diesen Farbton empfehlen wir allen Kunden, die den materialgerechten Einsatz lieben.
Nach einer Vorherrschaft heller Farben in der Architektur ist seit einiger Zeit eine Abkehr von dieser Gestaltungsauffassung erkennbar. Derartige Farbkonzepte erstrecken sich dabei über alle Gewerke: angefangen bei der Fassade, über das Interieur im Allgemeinen bis hin zu den Innentüren. Spürbar war dies für FSB u. a. nicht nur in der stärker werdenden Nachfrage nach patinierten Bronzeoberflächen, sondern auch ganz pragmatisch anhand der Objektbemusterungen, die wir in den vergangenen Jahren in wesentlich größerem Umfang als zuvor auf dunklen Hölzern durchgeführt haben. FSB trägt dieser Entwicklung in bester Architekturtradition Rechnung. Im aktuellen Handbuch präsentieren wir zwei neue Farbtöne, die diese Gestaltungsidee aufnehmen und darüber hinaus auf zwei gängige Fassadenprofilfarben abgestimmt sind: C 33 Mittelbronze sowie C 35 Schwarz.
Zur Farb- und Oberflächenanmutung der Eloxalfarbtöne möchten wir noch einen Hinweis geben: FSB poliert grundsätzlich alle Aluminiumteile vor dem Eloxieren spiegelblank. Dies führt zu dem für FSB-Aluminiumbeschläge charakteristischen seidenmatten Glanz. Bei den Profilherstellern ist es wiederum üblich, dass die Profile vor dem Eloxieren allenfalls geschliffen werden und sich insofern nach dem Eloxieren nur eine matte Oberfläche einstellt. Leichte Farb- und Glanzdifferenzen zwischen Profil und Beschlägen sind daher nicht gänzlich zu vermeiden. Gleichfalls sind leichte, fertigungstechnisch bedingte Farbabweichungen insbesondere über verschiedene Lieferchargen hinweg unvermeidbar.